Die Bartholomäuskirche in Stadelschwarzach ist die Pfarrkirche der katholischen Gemeinde. Sie liegt inmitten des Ortes an der Würzburger Straße. Die Kirche ist heute Teil des Dekanats Kitzingen. Sie liegt inmitten einer teilweise erhaltenen Kirchenburg.

Geschichte

Der Ort Stadelschwarzach wurde erstmals im Jahr 918 erwähnt und ist somit einer der ältesten Orte der Umgebung. Bereits in der Mitte des 11. Jahrhunderts ist eine Kirche im Ort erwähnt. Zunächst wurden die Gemeindemitglieder von der Pfarrei Stadtschwarzach aus betreut. Im Jahr 1306 verkauften die Grafen von Castell den Ort an die Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Im Zuge dieser Neuerwerbung wurde Stadelschwarzach aufgewertet. Am 11. September 1364 wurde das Dorf Sitz eines Pfarrers.

Nach der Erhebung zur Pfarrei wurde eine neue Kirche gebaut und im 14. Jahrhundert vollendet. Bis zur Säkularisation von Münsterschwarzach versahen die Mönche die Pfarrei. Bis 1618 hatte allerdings noch der Pfarrer von Stadtschwarzach das Patronatsrecht über Stadelschwarzach inne. Im Jahr 1497 begann man mit dem Neubau des Turmes, ihm wurde um 1600 der sogenannten Echter-Spitzhelm aufgesetzt.

Nach der Säkularisation erfolgte ein Neubau des Chores und des Langhauses. Spätestens im März 1802 stellten der Grafenrheinfelder Maurermeister Anton Wüst und der Wiesentheider Thaddäus Dückelmann die Pläne für den Neubau vor. Die Bausauführung wurde vom Würzburger Maurer Joseph Kees übernommen. Der Innenraum wurde von den Zimmermeistern Konrad Manger aus Volkach und Georg Koch aus Sommerach gestaltet. Man begann im Jahr 1804 mit dem Bau, 1805 wurde der Neubau fertiggestellt. Lediglich der alte Turm war erhalten worden.

Erstmals erneuerte man die Kirche 1936/1937. 1958 erfolgte eine erste Außenrenovierung, während 1964 innen erneuert wurde. Letztmals renovierte man die Kirche im Jahr 1996. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ordnet die Kirche als Baudenkmal ein, die untertägigen Reste von Vorgängerbauten werden als Bodendenkmal geführt. Am 23. September 2018 wurde durch das Sturmtief Fabienne die Kirchturmspitze abgerissen.

Architektur

Die Kirche präsentiert sich als Saalbau. Das Gotteshaus ist nach Südwesten ausgerichtet, ein eingezogener quadratischer Chor schließt den Bau ab. Der Turm des 15. Jahrhunderts wurde westlich an das Gebäude angebaut, an seiner Rückseite wurde die Sakristei errichtet. Die Ostfassade wurde im Stil des Klassizismus gebaut. Zwei Sandsteinfiguren des Petrus und Paulus sind in Kartuschen hier angebracht. Sie kamen wohl durch eine Stiftung des Bischofs Julius Echter von Mespelbrunn an diese Stelle. Drei Fensterachsen gliedern das Gotteshaus.

Ausstattung

Statt eines Hochaltars wurde nach den Renovierungen im Jahr 1964 ein großes Bild im Chor angebracht. Es stammt vom Rimbacher Willi Götz und zeigt in bunten Farben die Symbole der christlichen Heilslehre. An der südlichen Chorwand hängt ein Gemälde des Würzburger Malers Andreas Leimgrub mit dem Patron Bartholomäus (1877). Die stuckierte Chordecke ist mit einer Taube im Strahlenkranz verziert.

Zwei Seitenaltäre sind links und rechts des Chorbogens angebracht. Der nördliche Marienaltar besitzt statt eines Altarblattes eine Figur der Maria Immaculata aus dem 18. Jahrhundert. Der Bartholomäusaltar auf der Südseite wird von der Figur des Heiligen dominiert. Das Langhaus wird von mehreren Heiligenfiguren des 18. und 19. Jahrhunderts durchzogen. Der Taufstein kam 1805 ins Kircheninnere.

Die Kreuzigungsgruppe von Johann Peter Wagner auf der Südseite des Langhauses kam im 18. Jahrhundert in das Gotteshaus. Ebenso finden sich zwei Prozessionsstangen im Langhaus. Eine Stuckdecke durchzieht auch das Langhaus: Das IHS-Monogramm wird von mehreren Puttenfiguren eingerahmt.

Das Orgelgehäuse wurde vom Vorgängerbau übernommen. Die Orgel von Franz Ignaz Seuffert wurde 1769 geschaffen.

Pfarrer

Nachdem Stadelschwarzach zu einer Pfarrei aufgestiegen war, stand der Gemeinde ein Pfarrer vor. Erst nach 1587 sind die Amtszeiten der Geistlichen vollständig überliefert. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges übernahmen Patres aus dem Kloster Münsterschwarzach die Seelsorge. Diese Notlösung setzte sich durch und bestand bis ins Jahr 1803.

Literatur

  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4. 
  • Otto Hümmer: Järkendorf. Beiträge zur Dorfgeschichte. Oberursel im Taunus² 1987.
  • Johannes Sander: Kirchenbau im Umbruch. Sakralarchitektur in Bayern unter Max I. Joseph und Ludwig I. Diss. Regensburg 2013.
  • Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim. Geschichtliches, Sehenswertes, Sagen. Volkach 1987.
  • Thomas Wehner: Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Kitzingen. Würzburg 1997.

Weblinks

Einzelnachweise


Pfarrei Stadelschwarzach Sankt Benedikt

Kath. Kirche St. Bartholomäus

Goldene Kommunion in Stadelschwarzach vor 50 Jahren in St

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Pfarrei Stadelschwarzach Sankt Benedikt