Joseph Holzer, auch Josef Holzer, (* 20. März 1824 in Wien; † 17. Jänner 1876 ebenda) war ein österreichischer Landschaftsmaler und Lithograf.

Leben

Holzer war von 1837 bis 1841 ein Schüler der Landschaftsschule von Thomas Ender und Franz Steinfeld an der Wiener Akademie der bildenden Künste und trat 1840 in die Gravierschule ein, wo er den ersten Preis erhielt. Ab 1846 unternahm er Studienreisen nach Deutschland, Belgien, Ungarn, die Niederlande und in die Schweiz. Anfangs litten seine Bildnisse an zu genauer Detailmalerei, so dass sie eher hart und trocken wirkten. Er ging 1856 als kaiserlicher Stipendiat für drei Jahre nach München, wo ihn die damaligen Stimmungslandschaften beeinflussten.

Während seines Aufenthalts auf dem gräflich Pálffyschen Schlosse Stampfen in den Karpaten wurde er durch die dortigen Urwälder beeinflusst. Er fertigte mehrere Gemälde des karpatischen Hochwaldes oder des Wiener Waldes, wobei er seine Werke oftmals mit Wildtieren oder Jagdszenen ausstaffierte. Holzer war seit 1866 wirkliches Mitglied der Wiener Kunstakademie und beschickte deren Ausstellungen von 1845 bis 1877 mit seinen Landschaften. Er war später auch Mitglied der Akademie in Venedig. Er starb 1876 in seiner Heimatstadt Wien.

Werke (Auswahl)

  • Der stille Waldwinkel (Österreichische Galerie Belvedere zu Wien),
  • Die Hirschjagd
  • Der Dachstein
  • Eine Partie aus dem Wienerwald
  • Partie aus einem fürstlich Liechtenstein’schen Wildpark bei Lundenburg
  • Motiv aus der Ramsau
  • Ausgang eines Waldes mit Fernsicht (1845)
  • Das Kaisergebirge in Tirol (um 1859)
  • Waldlandschaft mit Gruppen mächtiger, zum Teil verwitterter Eichen (1859)
  • Buchenpartie mit Bach (um 1864)
  • Schloss Leopoldskron bei Salzburg (1866)
  • Motiv aus den Kleinen Karpathen auf dem Wege von Stampfen bei Pressburg nach St. Georgen (1867)
  • Die Mühlsturzhörner im bayrischen Hochgebirge (1872)

Seine letzte Arbeit war ein Bilderzyklus für den Fürsten von Montenuovo: fünf große Ansichten aus dessen Jagdgebiet.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1841: Hofpreis 2. Klasse
  • 1855: zweijähriges kaiserliches Reisestipendium
  • 1859: Reichel-Künstlerpreis

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Holzer, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 250 f. (Digitalisat).
  • Holzer, Joseph, Maler. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 679.
  • Holzer, Joseph. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 2: Gaab–Lezla. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 201 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Holzer, Joseph. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 567 –568 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Holzer, Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 417 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Joseph Holzer. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 408.
  • Joseph Holzer. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 5: Hitz–Kozub. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-094653-X, S. 115 (books.google.de – eingeschränkte Ansicht). 

Weblinks

  • Eintrag zu Joseph Holzer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)

Einzelnachweise


suedtirol1.it Südtiroler des Tages Josef Holzer mit Familie

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